Blattläuse bekämpfen: die besten Hausmittel, Nützlinge & Tipps
Blattläuse lassen sich mit einfachen, natürlichen Mitteln zuverlässig beseitigen. Viele Zutaten finden sich bereits im Haushalt oder Garten. Wichtig ist die regelmäßige Anwendung – so verhindern Sie, dass sich neue Kolonien bilden. Hier sind die wirksamsten Hausmittel gegen Blattläuse im Überblick.
Blattläuse erkennen und verstehen
Blattläuse (Aphidoidea) sind nur wenige Millimeter groß und erscheinen je nach Art grün, schwarz, braun, gelb oder rötlich. Sie saugen mit ihren Stechrüsseln Pflanzensaft aus Blättern und Trieben. Typische Anzeichen eines Befalls sind eingerollte oder verformte Blätter, klebriger Honigtau und schwarzer Rußtaupilz, der sich auf den Ausscheidungen der Läuse ansiedelt.
Besonders häufig treten sie auf jungen, zarten Pflanzenteilen auf. Durch ihre rasche Vermehrung – ein Weibchen kann täglich mehrere Nachkommen gebären – bilden sich schnell große Kolonien. Deshalb ist frühes Handeln entscheidend.

Typische Blattlausarten & Wirtspflanzen
- Grüne Pfirsichblattlaus → Pfirsichbäume, Paprika, Zucchini
- Schwarze Bohnenlaus → Bohnen, Zuckerrüben, Hibiskus
- Mehlige Kohlblattlaus → Kohlarten, Blumenkohl
- Grüne Salatblattlaus → Salate, Chicorée
- Gurkenblattlaus → Gurken, Zucchini, Kürbis
Hausmittel gegen Blattläuse: sanft & effektiv
Chemische Spritzmittel sind im Garten meist überflüssig. Viele bewährte Hausmittel wirken zuverlässig – vorausgesetzt, sie werden richtig dosiert und regelmäßig angewendet.
1. Schmierseifenlösung (Klassiker)
50 g Kaliseife oder Schmierseife in 1 l warmem Wasser auflösen, abkühlen lassen und in eine Sprühflasche füllen. Die Pflanzen gründlich benetzen – auch die Blattunterseiten. Bei starkem Befall 2 TL Spiritus ergänzen, um die Wirkung zu verstärken.
2. Brennnessel-Sud
100–200 g frische Brennnesseln mit 1 l Wasser übergießen und 24 h ziehen lassen. Unverdünnt auf die befallenen Pflanzen sprühen. Wichtig: Nicht länger stehen lassen, sonst beginnt der Sud zu gären.
3. Milch-Wasser-Mischung
1 Teil Magermilch mit 2 Teilen Wasser vermengen und die Pflanze einsprühen. Die enthaltene Milchsäure greift die Blattläuse an, ohne der Pflanze zu schaden.
4. Knoblauch- oder Zwiebelsud
40 g gehackte Knoblauchzehen oder Zwiebeln in 1 l kochendem Wasser 30 Minuten ziehen lassen, abseihen und nach dem Abkühlen unverdünnt aufsprühen. Hilft auch vorbeugend gegen Pilzkrankheiten.
5. Schwarzer Tee & Rapsöl
Zwei Teebeutel schwarzen Tee in 0,5 l Wasser 15 Minuten ziehen lassen, abkühlen und aufsprühen. Alternativ 1 EL Rapsöl mit 1 l Wasser und einem Tropfen Spülmittel mischen – wirkt durch Ersticken der Läuse.
Bewährte Hausmittel im Überblick
- Schmierseifenlösung: 50 g/L Wasser, 1× wöchentlich
- Brennnessel-Sud: 100–200 g/L, 24 h ziehen lassen
- Milchmischung: 1 : 2, gegen leichten Befall
- Knoblauchsud: 40 g/L, 30 Minuten ziehen lassen
- Schwarzer Tee: 2 Beutel/0,5 l, abgekühlt anwenden

Nützlinge gegen Blattläuse: natürliche Helfer
Viele Gartenbewohner ernähren sich von Blattläusen – sie sind die effektivste Form der biologischen Schädlingsbekämpfung.
Marienkäfer und Florfliegen
Marienkäferlarven fressen bis zu 150 Blattläuse pro Tag. Auch die Larven der Florfliegen – sogenannte Blattlauslöwen – sind gefräßige Jäger.
Schlupfwespen und Gallmücken
Schlupfwespen (z. B. Aphidius colemani) legen ihre Eier in Blattläuse, die daraufhin absterben. Gallmückenlarven sind vor allem im Gewächshaus wirksam.
Ohrwürmer
Ohrenkneifer lassen sich mit kleinen, mit Holzwolle gefüllten Tontöpfen anlocken. Sie fressen Blattläuse zuverlässig und sind völlig harmlos für Pflanzen.
Blattläusen vorbeugen: Pflanzen stärken & Schädlinge fernhalten
Ob Rosen, Tomaten oder Zimmerpflanzen – kaum ein Gewächs bleibt im Frühjahr und Sommer verschont. Blattläuse bevorzugen geschwächte Pflanzen mit weichem, stickstoffreichem Gewebe. Zum Glück lässt sich der Befall ganz ohne Chemie eindämmen.
Tipps zur Vorbeugung
- Richtig düngen: Stickstoff nur sparsam, dafür kaliumbetont düngen.
- Mischkultur: Duftkräuter wie Lavendel, Thymian oder Bohnenkraut schrecken Blattläuse ab.
- Abstand halten: Pflanzen nicht zu dicht setzen – gute Durchlüftung beugt Befall vor.
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Besonders bei Zimmerpflanzen Blattunterseiten regelmäßig besprühen.
- Schachtelhalm-Extrakt nutzen: Einmal wöchentlich sprühen, stärkt Zellstrukturen und macht Blätter widerstandsfähiger.
- Regelmäßig kontrollieren – besonders Jungtriebe.
- Alte Pflanzenreste entfernen, um Eier zu beseitigen.
- Nützlinge fördern und Insektenhotels aufstellen.
FAQ – Fragen und Antworten zum Thema Blattläuse
Hilft Spülmittel gegen Blattläuse?
Ja, im Notfall. Mischen Sie 5 ml Spülmittel mit 0,5 l Wasser und sprühen Sie die Pflanze ein. Nach einigen Stunden mit klarem Wasser abspülen.
Wie schnell wirken Hausmittel?
Je nach Mittel und Befallsstärke innerhalb weniger Tage. Wiederholung nach 5–7 Tagen empfohlen.
Wirkt Kaffeesatz gegen Blattläuse?
Eingeschränkt. Koffein ist für Blattläuse giftig, doch die Konzentration im Kaffeesatz ist meist zu gering. Als Bodenverbesserer aber nützlich.
Sind Blattläuse für Menschen gefährlich?
Nein. Sie übertragen keine Krankheiten auf Menschen oder Haustiere.
Kann ich befallenes Gemüse essen?
Ja – einfach gründlich waschen. Die Läuse sind unbedenklich, nur unappetitlich.
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Veröffentlicht am: 11. November 2025
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.