Gartenmöbel-Pflege mit Leinöl – Brandgefahr durch Selbstentzündung
Leinöl ist ein beliebtes, natürliches Pflegemittel für Gartenmöbel und Terrassenholz. Es schützt das Holz vor Feuchtigkeit, betont die Maserung und verleiht eine warme, matte Oberfläche. Doch Vorsicht: Mit Leinöl oder Leinölfirnis getränkte Lappen, Pinsel und Tücher können sich selbst entzünden. Hier erfahren Sie, wie die Brandgefahr entsteht – und wie Sie sie sicher vermeiden.
Warum Leinöl für Gartenmöbel so beliebt ist
Das Leinöl wird aus Leinsamen, den reifen Samen des Flachses, gewonnen. Es gilt als umweltfreundlicher Holzschutz, da es tief in die Poren einzieht, aushärtet und eine wasserabweisende Oberfläche bildet. Das Öl oxidiert an der Luft, also durch Reaktion mit Sauerstoff – dieser Vorgang macht es wetterfest, benötigt aber Geduld: Die Trocknungszeit beträgt bis zu 14 Tage.
Die Leinölfirnis ist eine veredelte Form des Öls. Sie enthält Trocknungsbeschleuniger (Sikkative) und bildet eine etwas härtere, klar glänzende Schutzschicht. Dadurch ist sie schneller trocken, aber auch brandgefährlicher.

Gefahr der Selbstentzündung bei Leinöl und Leinölfirnis
Sowohl Leinöl als auch Leinölfirnis reagieren mit Luftsauerstoff – dabei entsteht Wärme (eine sogenannte exotherme Reaktion). Die Leinölfirnis hat durch enthaltene Lösemittel (z. B. Terpentin) beispielsweise einen Flammpunkt von nur etwa 50 °C – also deutlich niedriger als viele andere Öle.
Wenn diese Wärme nicht entweichen kann, etwa in zusammengeknüllten Lappen, Holzspänen oder Putzresten, staut sie sich. Die Temperatur kann sich so stark erhöhen, dass es ohne offene Flamme zur Selbstentzündung kommt.
Besonders gefährdet sind:
- getränkte Baumwoll- oder Zellulosetücher
- Holzspäne oder Sägemehlreste
- Pinsel mit Leinölresten
So beugen Sie der Brandgefahr vor
1. Tücher richtig behandeln:
Ölgetränkte Lappen immer ausgebreitet im Freien trocknen lassen – nie zusammenknüllen oder in Eimern lagern.
2. Luftabschluss oder Wasser:
Alternativ Lappen und Pinsel luftdicht in Schraubgläsern verschließen oder in Wasser tauchen.
3. Sicher entsorgen:
Erst nach vollständiger Trocknung in einem Metallbehälter oder mit Hausmüll (Restmüll) entsorgen.
4. Kleidung reinigen:
Kleidungsstücke, die mit Leinöl in Kontakt kamen, nicht im Wäschetrockner trocknen – Brandgefahr!
Am besten sofort waschen oder separat lufttrocknen lassen.
Leinöl ist ein hervorragendes, natürliches Pflegemittel für Holz im Garten – doch im Umgang erfordert es Aufmerksamkeit. Durch die richtige Handhabung und Entsorgung vermeiden Sie jedes Brandrisiko. So bleiben Ihre Gartenmöbel nicht nur wetterfest, sondern auch Sie auf der sicheren Seite.
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Veröffentlicht am: 21. April 2025
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.