Gurken pflanzen im eigenen Garten
Frische Gurken aus dem eigenen Garten schmecken einfach besser. Die Erntezeit reicht von Juni bis Oktober – doch bis dahin brauchen die Pflanzen etwas Aufmerksamkeit, Wärme und die richtige Pflege. Wer Gurken erfolgreich anbauen möchte, sollte früh mit der Aussaat und Bodenvorbereitung beginnen und auf einen sonnigen, windgeschützten Standort achten. Mit etwas Planung, Pflege und der richtigen Sorte gelingt der Gurkenanbau im Garten mühelos.
Gurken vorziehen und auspflanzen
Bereits ab Anfang bis Mitte April können Gurkensamen auf der warmen Fensterbank oder im Frühbeet vorgezogen werden. Die Keimtemperatur liegt bei mindestens 20 °C. Für das Auspflanzen ins Freiland gilt: Nicht vor Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr drohen. Gurken sind kälte- und zugempfindlich – eine Abdeckung mit Folie oder Gartenvlies schützt die jungen Pflanzen in kühlen Nächten.
Tipp: Setzen Sie die Jungpflanzen mit einem Pflanzabstand von 60 bis 80 cm.
Damit sich kräftige Wurzeln bilden, wird die Erde rund um den Stängel leicht angehäufelt.

Gurken pflanzen: Anbau und Ernte im eigenen Garten
Gurken sind sogenannte Starkzehrer. Sie haben hohe Ansprüche an den Boden und brauchen deshalb eine gute Versorgung mit Nährstoffen, vor allem Stickstoff und Kalium. Eine gute Vorbereitung des Bodens ist daher entscheidend: Vor dem Pflanzen sollte die Erde mit Kompost oder gut verrottetem Mist angereichert werden.
Wenn sich die ersten Früchte zeigen, empfiehlt sich alle zwei Wochen eine Düngung mit organischem Flüssigdünger oder Brennnesseljauche. Das stärkt die Pflanzen und fördert gleichmäßiges Wachstum.
Gurkenpflege: Schneiden, leiten und ranken lassen
Je nach Sorte unterscheiden sich die Pflegeanforderungen:
- Salatgurken (Schlangengurken) wachsen rankend und sollten regelmäßig entspitzt und ausgegeizt werden.
Entfernen Sie Seitentriebe, um die Fruchtbildung zu fördern. - Freilandgurken können nach dem fünften oder sechsten Blatt gekappt werden, um buschiger zu wachsen.
Ein Rankgerüst, Spalier oder Maschendrahtzaun (etwa 2 m hoch) hilft, die Pflanzen aufrecht zu führen und Früchte sauber zu halten. Alternativ können Tomatenstangen oder stabile Holzpfähle genutzt werden.
In den ersten Wochen sollte man regelmäßig die Erde lockern, um Sauerstoff an die Wurzeln zu bringen und das Wurzelwachstum zu fördern.
Richtig gießen – Feuchtigkeit mit Fingerspitzengefühl
Gurkenpflanzen haben einen hohen Wasserbedarf. Sie sollten regelmäßig und gleichmäßig gegossen werden, idealerweise am Morgen oder frühen Abend. Staunässe ist jedoch zu vermeiden, da die feinen Wurzeln sonst absterben können.
Zu wenig Wasser führt zu bitteren Früchten – zu viel Wasser zu welken Blättern. Die ideale Lösung: eine gleichmäßige Feuchte im Boden, eventuell unterstützt durch eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh.
Krankheitsresistente Sorten wählen
Für eine reiche und gesunde Ernte lohnt sich der Griff zu resistenten Gurkensorten. Bekannte Sorten wie „Aramon“, „Kalunga“, „Palladium“, „Futura“, „Sudica“ oder „Flamingo“ gelten als besonders robust gegen Echten und Falschen Mehltau. Sie sind zudem recht ertragreich und überzeugend auch geschmacklich.
Sortentipp: Bitterstofffreie und samenlose Hybridsorten wie „Euphya F1“ oder „Dominica F1“ sind besonders beliebt für den Hausgarten.
Erntezeit und Geschmack
Die Erntezeit beginnt ab Juni und dauert bis in den Oktober. Am besten erntet man die Gurken jung und regelmäßig – dann sind sie besonders zart und aromatisch. Bleiben sie zu lange an der Pflanze, werden sie wässrig und samenreich. Das regelmäßige Pflücken regt zudem die Neubildung von Früchten an. Schneiden Sie die Gurken vorsichtig mit einer Schere oder einem scharfen Messer ab, um die Pflanze nicht zu verletzen.
FAQ – Fragen und Antworten zum Thema Gurken-Anbau
Welche Gurkensorte eignet sich am besten für den Garten?
Am besten verwendet man bitterstofffreie, samenlose Sorten. Diese sind äußerst tolerant gegen Krankheiten wie den Echten Mehltau. Solche Gurkensorten wären zum Beispiel die ‚Euphya‘ F1, ‚Sudica‘ F1 und auch ‚Dominica‘ F1.
Können Gurken und Tomaten im selben Gewächshaus wachsen?
Ja, das ist ohne Probleme möglich. Gurken wachsen mehr am Boden entlang, Tomaten wachsen in die Höhe. Da die beiden Pflanzen relativ viel Platz benötigen, sollte man aber ausreichend Abstand einhalten, damit auch die Gruken genug Sonne abbekommen. Beide gehören zu den Starkzehrern. Man sollte deshalb unbedingt auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr beider Gemüse achten.
Können Gurken auch im Topf oder Hochbeet angebaut werden?
Ja, Gurken lassen sich hervorragend in großen Töpfen oder Hochbeeten kultivieren – ideal für Balkon- oder Terrassengärtner. Wichtig ist ein mindestens 20–30 Liter fassendes Gefäß, nährstoffreiche Erde und regelmäßige Düngung.
Kletterhilfen oder Rankgitter sorgen für Halt und bessere Luftzirkulation. Auch hier gilt: gleichmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden.
Wie kann man Gurken vor Schädlingen und Krankheiten schützen?
Gurkenpflanzen sind anfällig für Blattläuse, Spinnmilben und Mehltau. Vorbeugend hilft ein luftiger Standort, mäßiges Gießen ohne Blattnässe und das regelmäßige Entfernen befallener Blätter. Natürliche Pflanzenschutzmittel wie Brennesselsud oder Schachtelhalmbrühe stärken zusätzlich die Pflanzenabwehr. Auch Mischkultur mit Zwiebeln oder Knoblauch kann Schädlinge fernhalten.
Woher stammt die Gurke ursprünglich?
Die Gurke (lat. Cucumis sativus) gehört zu den „Top Ten“ der weltweit angebauten Gemüsesorten. Sie gehört zur Familie der Kürbisgewächse und wird in zwei Arten unterschieden: die Salatgurke (Schlangengurke) und die Einlegegurke. Die Gurke stammt ursprünglich aus Asien, vor allem aus Indien. Dort wurde die Gurke bereits um etwa 1500 v. Chr. angebaut. Über die Mittelmeerstaaten kam sie im 7. und 8. Jahrhundert bis ins nördliche Europa.
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Veröffentlicht am: 2. Mai 2021
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.