Brennnesselsud und Brennnesseljauche selbst herstellen

Brennnesselsud und Brennnesseljauche gehören zu den beliebtesten natürlichen Pflanzenstärkern im Garten. Sie fördern das Wachstum, stärken die Abwehrkräfte der Pflanzen und helfen sogar gegen Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben. Gleichzeitig lassen sie sich völlig unkompliziert herstellen. Doch wie genau setzt man Sud und Jauche an? Wie lange sind sie haltbar – und für welche Pflanzen eignen sie sich? Hier finden Sie eine ausführliche Anleitung.

Brennnesselsud herstellen – einfach, schnell und wirksam

Ein Brennnesselsud ist ein mildes Pflanzenstärkungsmittel, das vor allem gegen Blattläuse, Spinnmilben und leichte Pilzinfektionen eingesetzt wird. Zudem lässt er sich als natürliches Mittel zur Unkrautbekämpfung nutzen.

So setzen Sie Brennnesselsud richtig an:

  1. Zwei Hände voll junge Brennnesseln sammeln.
  2. Die Pflanzen grob zerkleinern (am besten mit Handschuhen).
  3. In einen Eimer geben und mit etwa 2 Litern kaltem Wasser übergießen.
  4. 12 bis 24 Stunden ziehen lassen – nicht länger, sonst beginnt die Gärung.
  5. Den fertigen Sud abseihen und in eine Sprühflasche füllen.

Nun kann man damit von Blattläusen befallene Pflanzen gründlich einsprühen. Auch die Unterseite der Blätter nicht vergessen. Brennnesselsud ist ideal bei den ersten Anzeichen eines Schädlingsbefalls. Man sollte ihn nicht in der prallen Sonne anwenden, um Blattverbrennungen zu vermeiden.

Tipps wie kann man Brennnesselsud und Brennnesseljauche selbst herstellen

Brennnesseljauche – natürlicher Dünger für kräftige Pflanzen

Im Gegensatz zum Sud entsteht bei der Herstellung von Brennnesseljauche ein intensiv wirkender organischer Dünger, der reich an Stickstoff, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist.

Brennnesseljauche herstellen – Schritt für Schritt:

  1. Ca. 1 kg frische Brennnesseln sammeln und etwas zerkleinern.
  2. In einen großen Eimer geben und mit 10 Litern Wasser auffüllen (gerne auch mit aufgefangenem Regenwasser).
  3. Den Ansatz nicht luftdicht, sondern nur locker abgedeckt an einen warmen Platz stellen.
  4. Täglich umrühren, damit Sauerstoff in die Mischung gelangt.
  5. Nach 10–14 Tagen ist die Gärung abgeschlossen – zu erkennen am intensiven Geruch und fehlenden Blasen.
  6. Wer den Geruch reduzieren möchte, gibt etwas Gesteinsmehl hinzu.

Wichtig:

Brennnesseljauche wird immer verdünnt verwendet – im Verhältnis 1:10 (1 Teil Jauche, 10 Teile Wasser).
Sie darf niemals pur an Pflanzen gegossen werden, da dies Wurzeln und Blätter schädigen kann.

Für was kann man Brennesseljauche noch verwenden?

Die Brennnesel ist eine natürliche Heilpflanze und das daraus hergestellte Sud ein natürlicher Dünger und Stickstofflieferant für die Pflanzen im Garten.

Für welche Pflanzen eignet sich Brennnesseljauche?

Die Jauche gilt als hervorragender Stickstoffdünger – ideal für alle Pflanzen mit starkem Wachstum.

Geeignet für:

  • Tomaten
  • Kürbis, Zucchini
  • Gurken
  • Kohlarten
  • Kartoffeln
  • Rosen
  • Ziergräser und viele Stauden
  • Obstgehölze

Sie sorgt für kräftige Blätter, bessere Wurzelbildung und mehr Vitalität.

Nicht geeignet für:

Da Brennnesseljauche sehr stickstoffreich ist, vertragen sie Schwachzehrer nur schlecht.

Nicht düngen bei:

  • Bohnen
  • Erbsen
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Radieschen
  • Feldsalat
  • Rucola
  • Möhren
  • Kohlrabi
  • Fenchel
  • Erdbeeren (empfindlich!)

Diese Pflanzen neigen bei zu viel Stickstoff zu Kümmerwuchs oder vermehrter Blattbildung statt Fruchtbildung.

Wie lange ist Brennnesseljauche haltbar?

Brennnesseljauche kann bei kühler, schattiger Lagerung mehrere Wochen bis Monate aufbewahrt werden.
Wichtig:

  • Behälter niemals luftdicht verschließen (Explosionsgefahr durch Fermentationsgase).
  • Vor jeder Anwendung erneut umrühren.
  • Wenn die Jauche schimmelt oder übel verklumpt, neu ansetzen.

Die wichtigsten Anwendungen von Brennnesselsud & Jauche

  • Brennnesselsud: Wirkt gegen Blattläuse, Spinnmilben und milde Pilzkrankheiten.
  • Einwirkzeit: Nur 12–24 Stunden ziehen lassen (keine Gärung!).
  • Brennnesseljauche: Starker organischer Dünger, ideal für Starkzehrer.
  • Verdünnung: Jauche immer 1:10 mit Wasser mischen.
  • Nicht geeignet für: Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Möhren, Erdbeeren & andere Schwachzehrer.
  • Haltbarkeit: Mehrere Wochen im Halbschatten – Behälter nie luftdicht verschließen.

FAQ – Fragen und Antworten zum Thema

Wie lange muss Brennnesseljauche gären?

Etwa 10–14 Tage. Fertig ist sie, wenn keine Blasen mehr aufsteigen und der typische Jauchegeruch entsteht.

Wie stark muss man Brennnesseljauche verdünnen?

Grundsätzlich 1:10 (1 Teil Jauche, 10 Teile Wasser). Für junge Pflanzen eher schwächer, z. B. 1:15.

Kann man Brennnesseljauche pur verwenden?

Nein! Unverdünnt kann sie Wurzeln und Blätter schädigen.

Wie lange ist Brennnesseljauche haltbar?

Bei kühler Lagerung mehrere Wochen bis Monate. Schimmel oder Fäulnis sind ein Zeichen, dass sie neu angesetzt werden sollte.

Welche Pflanzen profitieren besonders?

Tomaten, Zucchini, Gurken, Kürbis, Kohlarten, Kartoffeln, Rosen und viele Stauden.

Warum eignet sich Brennnesseljauche nicht für Erdbeeren?

Weil sie sehr stickstoffreich ist und bei Erdbeeren zu starkem Blattwuchs statt Fruchtansatz führt.

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Veröffentlicht am: 21. Mai 2025

Über die Autoren:

Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.

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