Frische Kräuter von der eigenen Fensterbank
Frische Kräuter gelingen nicht nur im Garten. Auch auf der Fensterbank oder dem Balkon gedeihen Basilikum, Thymian und Co. prächtig – ganzjährig und mit wenig Aufwand. Mit der richtigen Erde, Licht und Pflege schaffen Sie sich Ihre eigene Kräuteroase in der Wohnung und genießen jederzeit frisches Aroma in der Küche.
Ein kleiner Kräutergarten für drinnen
Viele beliebte Küchenkräuter sind in Supermärkten bereits als Topfpflanzen erhältlich. Diese sind jedoch meist für den schnellen Verbrauch gedacht und wachsen in kleinen Gefäßen mit wenig Erde. Wer sie dauerhaft nutzen möchte, pflanzt sie am besten sofort in einen größeren Topf mit frischer Kräutererde um. Danach sollten sie einige Zeit ungestört wachsen, bevor Blätter geerntet werden – so entwickeln sich kräftige Pflanzen, die immer wieder austreiben.
Ein heller Standort ist entscheidend. Ein Fensterbrett mit viel Tageslicht, möglichst nach Süden oder Westen ausgerichtet, bietet optimale Bedingungen. Wichtig ist eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit: Die Erde sollte leicht feucht bleiben, aber Staunässe vermeiden. Nach rund zehn bis zwölf Wochen sind die Pflanzen meist kräftig genug, um regelmäßig geerntet zu werden.

Kräuter selbst aussäen
Mit etwas Geduld lassen sich Küchenkräuter leicht aus Samen ziehen. Besonders unkompliziert sind Sorten wie Schnittlauch, Minze, Petersilie oder Zitronenmelisse. Für die Aussaat benötigt man kleine Töpfe, Kräutererde (mit etwas Sand gemischt), Pflanzschilder und – falls nötig – transparente Abdeckungen, um die Feuchtigkeit zu halten.
Beim Säen ist wichtig, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Lichtkeimer wie Basilikum, Bohnenkraut, Oregano, Estragon, Majoran, Thymian oder Zitronenmelisse werden nur leicht auf die Erde gedrückt, aber nicht bedeckt. Ein Stück Zeitungspapier oder Folie schützt sie vor dem Austrocknen. Dunkelkeimer wie Petersilie oder Dill dagegen werden dünn mit Erde bedeckt und vorsichtig angegossen.
Saatscheiben – einfache Hilfe bei der Aussaat
Wer sich die Aussaat erleichtern möchte, kann auf Saatscheiben zurückgreifen. Zwischen zwei feinen Vliesschichten liegen die Samen bereits im optimalen Abstand. Die runden Scheiben passen in handelsübliche Töpfe, werden einfach auf die Erde gelegt, leicht bedeckt und angegossen. Sie sparen Arbeit, da kein Vereinzeln nötig ist, und sorgen für gleichmäßiges Wachstum. Besonders bei Kräutern, die im Freiland schwer keimen – etwa Petersilie oder Basilikum – sind Saatscheiben eine praktische Lösung.
Pflege, Ernte und Standortwechsel
Sobald die Pflanzen kräftig gewachsen sind, können sie entweder auf der Fensterbank bleiben, in größere Töpfe umgepflanzt oder im Sommer auf den Balkon gestellt werden. Wenn der Wurzelballen den Topf vollständig durchzogen hat, ist es Zeit für frische Erde und mehr Platz.
Damit die Kräuter lange gesund bleiben, sollte regelmäßig, aber maßvoll gegossen werden. Stauende Nässe ist zu vermeiden, da sie leicht zu Wurzelfäule führt. Bei Bedarf kann mit etwas organischem Dünger nachgeholfen werden.
Ein heller, aber nicht zu heißer Standort und regelmäßiges Ernten fördern dichtes Wachstum und kräftige Aromen.
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Veröffentlicht am: 28. Januar 2024
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.