Schimmel im Keller: Ist das Inventar versichert?

Feuchtigkeit im Keller ist mehr als nur ein Ärgernis. Wenn sich Schimmel bildet, leidet nicht nur die Bausubstanz, sondern oft auch das, was dort gelagert wird – Möbel, Kleidung, Vorräte oder Elektrogeräte. Doch was viele Haus- und Wohnungsbesitzer nicht wissen: Ob die Versicherung für solche Schäden aufkommt, hängt stark von der Ursache ab. Mit dem richtigen Wissen und etwas Vorbeugung lassen sich viele Probleme vermeiden.

Warum Schimmel im Keller entsteht

Kellerräume sind anfällig für Feuchtigkeit – durch ihre Lage im Erdreich, schwankende Temperaturen und oft unzureichende Belüftung. Feuchtigkeit kann auf verschiedenen Wegen eindringen:

  • durch undichte Leitungen,
  • Risse im Mauerwerk,
  • unzureichende Abdichtung gegen Grundwasser,
  • oder Kondenswasser, das sich bei hoher Luftfeuchtigkeit an kühlen Wänden niederschlägt.

Bleibt Feuchtigkeit über längere Zeit bestehen, findet Schimmel dort ideale Bedingungen. Besonders in den Sommermonaten, wenn warme Luft auf kalte Kellerwände trifft, entsteht Kondenswasser – ein typischer Auslöser für Schimmelbefall. Erste Anzeichen sind muffiger Geruch, dunkle Flecken an Wänden oder aufgequollenes Holz.

Schimmel im Keller: Ist das Inventar versichert?

Wenn Schimmel das Inventar befällt

Wird Schimmelbefall zu spät bemerkt, kann er sich rasch auf gelagerte Gegenstände ausbreiten. Besonders empfindlich sind:

  • Polstermöbel, Teppiche und Kleidung,
  • Kartons, Papier, Bücher,
  • Holzregale und Einrichtungsgegenstände,
  • Elektrogeräte, die Feuchtigkeit ziehen.

Viele dieser Dinge lassen sich kaum noch retten, da sich die Sporen tief in das Material setzen. Befallene Gegenstände sollten – sofern sie nicht gereinigt werden können – besser entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Wichtig ist, die Ursache zu beseitigen, bevor neue Gegenstände in den Keller kommen.

Versicherungsschutz bei Schimmelschäden

Ob und in welchem Umfang eine Versicherung für Schimmelschäden aufkommt, hängt von der Ursache der Feuchtigkeit ab.

  • Leitungswasserschäden: Wenn der Schimmel durch austretendes Leitungswasser entsteht, zum Beispiel durch einen Rohrbruch oder undichte Verbindungen, sind Folgeschäden am Inventar in der Regel durch die Hausratversicherung abgedeckt.
  • Grundwasser oder Regen: Dringt Feuchtigkeit von außen durch aufsteigendes Grundwasser oder Starkregen ein, besteht meist kein Versicherungsschutz, sofern keine Elementarschadenversicherung abgeschlossen wurde.

Elementarschäden – also Schäden durch Naturereignisse wie Hochwasser, Rückstau oder Starkregen – können häufig als Zusatzbaustein in bestehenden Policen integriert werden. Für Kellerbewohner ist das besonders sinnvoll, da gerade tieferliegende Räume bei Unwettern stark gefährdet sind.

Vorbeugen statt Ärgern: Feuchtigkeit vermeiden

Mit einigen einfachen Maßnahmen lassen sich Schimmelprobleme meist verhindern:

  • Richtig lüften: Im Sommer am besten früh morgens oder spät abends lüften, wenn die Außenluft kühler und trockener ist. Im Winter kurz, aber kräftig stoßlüften.
  • Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Ein Hygrometer zeigt an, wenn die Feuchte über 60 Prozent steigt – dann sollte gelüftet oder entfeuchtet werden.
  • Regale nicht direkt an Außenwände stellen: Zwischen Wand und Möbelstück sollte mindestens 5 cm Abstand bleiben, damit Luft zirkulieren kann.
  • Wände abdichten und dämmen: Eine fachgerechte Sanierung kann langfristig vor Feuchtigkeit schützen.
  • Keller nicht als Lager für empfindliche Materialien nutzen: Kleidung, Papier oder Lebensmittel sind dort besonders gefährdet.

Was tun im Schadensfall?

Wird Schimmel entdeckt, ist rasches Handeln wichtig. Erst wenn die Ursache behoben ist, sollte die Sanierung beginnen – sonst kehrt der Schimmel schnell zurück.

  1. Ursache der Feuchtigkeit ermitteln und beseitigen (z. B. Leck, Rohrbruch).
  2. Schaden fotografisch dokumentieren – auch betroffene Gegenstände.
  3. Versicherung umgehend informieren und den Schaden melden.
  4. Nichts entsorgen, bevor die Versicherung den Schaden begutachtet hat.

Schimmel im Keller ist nicht nur ein optisches oder hygienisches Problem, sondern kann erhebliche finanzielle Schäden verursachen. Wer regelmäßig kontrolliert, Feuchtigkeit vermeidet und den Versicherungsschutz prüft, beugt teuren Überraschungen vor. Eine Kombination aus Prävention, guter Belüftung und passender Absicherung sorgt für langfristige Sicherheit und ein gesundes Raumklima.

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Veröffentlicht am: 12. November 2021

Über die Autoren:

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