Rosenkrankheiten sicher erkennen und behandeln

Verschiedene Rosenkrankheiten können das Wachstum und die Blüte empfindlich beeinträchtigen. Besonders feuchte Witterung begünstigt Pilzerkrankungen. Zu den häufigsten Krankheiten an Rosen zählen Echter und Falscher Mehltau, Sternrußtau und Rosenrost. Erfahren Sie hier, wie Sie Rosenkrankheiten sicher erkennen, behandeln und mit gezielten Maßnahmen vorbeugen.

Wie kann man Rosenkrankheiten erkennen und vorbeugen?

Für Hobbygärtner und Rosenzüchter ist der Umgang mit Rosenkrankheiten oft eine echte Herausforderung. Eine widerstandsfähige Rose beginnt mit der richtigen Sortenwahl, einem gesunden Standort, der passenden Bodenbeschaffenheit und regelmäßiger Pflege.

Auch Düngung, ausreichende Luftzirkulation und gute Gartenhygiene sind entscheidend. Dennoch: Selbst die beste Pflege bietet keinen vollständigen Schutz vor Pilzen oder Rosenschädlingen – besonders bei feucht-kühlem Wetter.

Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa)

Der Echte Mehltau befällt vor allem Triebspitzen, Knospen und Blätter. Typisch sind weiße, mehlartige Flecken auf der Blattoberseite. Bei starkem Befall sind alle Pflanzenteile mit einem filzigen Belag überzogen, die Blätter rollen sich ein, verfärben sich braun und verkrüppeln.

Die Ausbreitung von echtem Mehltau wird durch Lichtmangel, feucht-warme Luft und Temperaturschwankungen begünstigt. Befallenes Laub sollte schnell entfernt und betroffene Triebe kräftig zurückgeschnitten werden. Zur Behandlung eignen sich spezielle Fungizide oder altenativ eine Milch-Wasser-Mischung (1/8 l Milch auf 1 l Wasser). Die Mischung sollte jeden 2. Tag gespritzt werden.

Der Echte Mehltau und der Falsche Mehltau werden oft miteinander verwechselt. Beim Echten Mehltau ist die Blattoberseite betroffen – beim Falschen Mehltau dagegen die Blattunterseite.

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Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)

Der Falsche Mehltau zeigt sich auf der Blattoberseite durch gelbliche oder braune Flecken. Auf der Unterseite bildet sich ein weißlich-grauer, wolliger Belag. Die Blätter begingen zu welken, Triebe sterben ab – und die Krankheit breitet sich bei anhaltender Feuchtigkeit besonders schnell aus. Fast alle Rosensorten sind anfällig, wenn auch unterschiedlich stark.

Erkrankte Pflanzenteile sollten abgeschnitten und entfernt werden. Sowohl Echter als auch Falscher Mehltau überleben nicht auf abgestorbenem Pflanzenmaterial. Befallenes Laub kann deshalb problemlos auf den Kompost gegeben werden.

Sternrußtau (Schwarzfleckigkeit)

Die wohl gefürchtetste Krankheit in der Rosenzucht ist der Sternrußtau, auch Schwarzfleckigkeit genannt ( Diplocarpon rosae / Marssonia rosa). Besonders Freilandrosen sind betroffen, während Wildrosen meist widerstandsfähiger sind.

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Erste Symptome äußern sich durch braune, violettfarbene oder auch schwarze Flecken mit einem sternförmig ausgezacktem Rand auf den Blättern. Die Blätter vergilben und fallen am Ende ganz ab. Es ist durchaus möglich, dass eine Pflanze bei einem starken Befall mit der Zeit ganz kahl wird.

Der Sternrußtau breitet sich bei regnerischer, kühler Witterung (lange Blattnässedauer) aus. Alle befallenen Pflanzenteile müssen gründlich entfernt werden – nicht auf den Kompost geben, da der Pilz im Laub überwintern kann.

Rosenrost (Phragmidium mucronatum)

Der Rosenrost zählt neben Mehltau und Sternrußtau zu den häufigsten Pilzerkrankungen an Rosen. An der Blattunterseite erscheinen stecknadelkopfgroße, orange-gelbe Flecken, später schwarze Pusteln.

Er tritt vor allem im Frühjahr auf, wenn es feucht und kühl ist. Befallene Pflanzen sollten regelmäßig ausgelichtet und zurückgeschnitten werden. Dadurch wird die Luftzirkulation verbessert, die Pflanze kann bei Nässe schneller abtrocknen. Wichtig: Entfernen Sie Falllaub immer vollständig und entsorgen Sie es im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.

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Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Beim Grauschimmel zeigen sich auf den Trieben, Blättern und Knopsen der Rose grau-braune, pelzige Beläge. Knospen und Blüten verfärben sich dunkelrot, faulen oder welken vom Stiel her – meist sterben die Zweige von oben nach unten ab. Besonders häufig tritt Grauschimmel auch in Gewächshäusern und während des Winters auf, wenn Luftfeuchtigkeit und Temperaturen unter 15 °C zusammentreffen.

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Vorbeugen kann ein regelmäßiger Rückschnitt der befallenen Pflanzenteile. Im Gewächshaus sollte man für einen gute Luftzirkulation sorgen. Dadurch wird die Bildung von Kondenswasser gehemmt, was wiederum eine hohe Luftfeuchtigkeit verhindert. Achten Sie darauf, die Blätter beim Gießen trocken zu halten. Sonst breiten sich Schimmel und Pilze noch leichter aus.

Infokasten: Rosenkrankheiten im Überblick

KrankheitTypische SymptomeUrsache / Begünstigende BedingungenEmpfohlene Behandlung & Vorbeugung
Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa)Weißer, mehlartiger Belag auf Blattoberseiten, eingerollte, braune BlätterWarm, trocken, Lichtmangel, TemperaturschwankungenBefallenes Laub entfernen, Triebe zurückschneiden, Milch-Wasser-Spritzung (1:8), Fungizid bei starkem Befall
Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)Gelbliche Flecken auf Oberseite, grauer Belag auf Blattunterseite, WelkeFeuchte Witterung, schlechte LuftzirkulationBefallenes Laub entfernen (kann auf Kompost), luftiger Standort, ggf. Fungizid
Sternrußtau / Schwarzfleckigkeit (Diplocarpon rosae)Schwarze oder violette, sternförmige Flecken, gelbe Blätter, BlattfallKühl, regnerisch, lange BlattnässeBefallene Blätter entfernen (nicht kompostieren), resistente Sorten, regelmäßiger Rückschnitt
Rosenrost (Phragmidium mucronatum)Gelbe bis orange Punkte, später schwarze Pusteln auf BlattunterseiteFeucht-kühle Witterung, zu dichter WuchsBlätter entfernen, Pflanze auslichten, Fungizid bei starkem Befall
Grauschimmel (Botrytis cinerea)Grauer, pelziger Belag, verfaulende Blüten & KnospenHohe Luftfeuchtigkeit, niedrige Temperaturen, StaunässeBefallene Pflanzenteile entfernen, gute Luftzirkulation, trocken gießen, Luftfeuchtigkeit senken

Tipp: Wählen Sie beim Pflanzen robuste, pilzresistente Rosensorten (z. B. ADR-Rosen). Diese sind weniger anfällig für Mehltau, Rost und Sternrußtau.

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Veröffentlicht am: 11. Juli 2022

Über die Autoren:

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