Garten-Tipp: Den Maulwurf vertreiben im Garten
Im Frühjahr ist der Maulwurf besonders aktiv – plötzlich zieren frische Erdhügel die Rasenfläche oder das Blumenbeet. Seine Gänge lockern zwar den Boden und bekämpfen Schädlinge, doch die aufgeworfenen Hügel können Rasenflächen, Beete und Wege ruinieren. Für Gartenbesitzer ist das ärgerlich – dennoch gilt: Maulwürfe stehen unter strengem Naturschutz. Sie dürfen weder gefangen noch getötet werden, sondern nur schonend vertrieben. Mit den richtigen Methoden gelingt das umweltfreundlich und wirksam.
Warum Maulwürfe im Garten eigentlich nützlich sind
Der Europäische Maulwurf (Talpa europaea) steht in Deutschland unter besonderem Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Grund: Er spielt eine wichtige ökologische Rolle im Bodenhaushalt und ist – anders als oft vermutet – kein Schädling, sondern ein Nützling.
Maulwürfe vertilgen jede Menge Engerlinge, Schnecken, Drahtwürmer und Insektenlarven – also Schädlinge, die Pflanzen schaden können. Ihre Gänge belüften den Boden, fördern die Durchlässigkeit und verbessern so die Bodenstruktur.
Trotzdem können die typischen Maulwurfshügel im Rasen oder Blumenbeet für Gartenbesitzer lästig sein. Wer Wert auf eine gepflegte Fläche legt, möchte den kleinen Wühler daher meist sanft vertreiben, ohne ihm zu schaden. Die gute Nachricht: Das ist mit natürlichen Mitteln problemlos möglich.
Tipp 1: Maulwurf vertreiben mit starken Gerüchen
Maulwürfe reagieren empfindlich auf intensive Düfte. Mit ein paar einfachen Hausmitteln lassen sie sich auf natürliche Weise vertreiben:
- Buttermilch: Lassen Sie sie einige Tage stehen, bis sie sauer wird, und gießen Sie sie in die Gänge.
- Knoblauch: Ganze Zehen in die Erde stecken oder zerdrückte Knollen in die Tunnel legen.
- Fischreste oder Fischsud: Der intensive Geruch schreckt Maulwürfe ab und sorgt dafür, dass sie ihre Gänge verlassen.
Diese Methoden sind umweltfreundlich und schonend – ohne Giftstoffe oder Chemie. Ideal also für den naturnahen Garten.

Tipp 2: Lärm und Erschütterungen helfen beim Vertreiben
Neben der Nase ist auch das Gehör des Maulwurfs äußerst empfindlich. Geräusche, Vibrationen und Bewegungen werden von ihm als Störung wahrgenommen. Das können Sie sich zunutze machen:
- Eine leere Glasflasche schräg in den Boden stecken – der Wind erzeugt über der Öffnung einen unangenehmen Pfeifton.
- Kinder im Garten sind die effektivste Abwehr: Laufen, Springen, Lachen und Rufen erzeugen Bodenerschütterungen, die der Maulwurf meidet.
- Auch das regelmäßige Rasenmähen kann dazu beitragen, dass sich die Tiere zurückziehen.
Tipp 3: Maulwurfsgitter als vorbeugende Maßnahme
Wer einen neuen Rasen anlegt, kann Maulwürfen gleich vorbeugen. Ein horizontal verlegtes Gitter etwa 30 Zentimeter unter der Erde verhindert, dass Maulwürfe ihre Hügel im Rasen aufwerfen. Dafür eignen sich Kaninchendraht, Wühlmausgitter oder Vlies. Diese Methode wird auch auf Golfplätzen und Sportanlagen erfolgreich eingesetzt – etwas aufwendiger, aber sehr effektiv. Das Gitter behindert das Wurzelwachstum der Gräser nicht, hält jedoch den Maulwurf zuverlässig fern.
Tipp: Nutzen Sie die aufgeworfene Erde der Maulwurfshügel – sie ist locker, feinkörnig und ideal zum Mischen von Blumenerde oder als Substrat für Aussaaten.
Tipp 4: Maulwurfschreck mit Ultraschall oder Vibration
Eine weitere Möglichkeit sind elektronische Maulwurfschrecke, die Vibrationen oder Ultraschallwellen aussenden. Diese Geräte werden einfach in den Boden gesteckt und schrecken die Tiere durch unregelmäßige Schwingungen ab. Sie sind:
- in solarbetriebener oder batteriebetriebener Ausführung erhältlich,
- umweltfreundlich, da sie ohne Giftstoffe auskommen,
- und auch gegen Wühlmäuse wirksam.
Wichtig ist, das Gerät regelmäßig zu versetzen, damit sich der Maulwurf nicht an die Schwingungen gewöhnt.
Von Fallen und Tierschutz
Im Handel gibt es Lebendfallen für Maulwürfe – doch Vorsicht: Diese dürfen nur eingesetzt werden, wenn sie mehrmals täglich kontrolliert werden und die Tiere anschließend an einem geeigneten Ort freigelassen werden. Da Maulwürfe unter Schutz stehen und sehr stressanfällig sind, wird von dieser Methode aus Tierschutzgründen dringend abgeraten. Setzen Sie lieber auf sanfte Vertreibung statt auf Fangversuche.
Was Sie vermeiden sollten
- Keine Gifte, Rauchbomben oder chemischen Mittel verwenden – sie sind verboten und schädlich für Umwelt und Tiere.
- Kein Wasser in die Gänge gießen – das kann Jungtiere gefährden.
- Flaschen oder vibrierende Geräte nicht dauerhaft laufen lassen – das stört auch andere Gartenbewohner wie Igel oder Regenwürmer.
Mit Geduld und Respekt zum maulwurffreien Garten
Einen Maulwurf zu vertreiben erfordert Geduld, aber es lohnt sich. Mit natürlichen Hausmitteln, Geräuschen, Vibrationen oder einem Maulwurfsgitter gelingt es meist, den kleinen Wühler zum Umzug zu bewegen – ganz ohne ihn zu verletzen.
Und wer den Maulwurf als stillen Helfer akzeptiert, profitiert von seinem Nutzen: Er frisst Schädlinge, lockert den Boden und sorgt für gesunde Erde – ein unterirdischer Gartenarbeiter, der Respekt verdient.
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Veröffentlicht am: 2. Mai 2024
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.