Der Ginko: Chinas heiliger Baum
Der Ginkgobaum (Ginkgo biloba) gilt als lebendes Fossil. Exemplare dieser uralten Baumart können über hundert Jahre alt werden – manche sogar deutlich älter. Wie passend, dass der Ginkgo vom Kuratorium „Baum des Jahres“ zum „Mahnmal für Umweltschutz und Frieden“ sowie zum „Baum des Jahrtausends“ gewählt wurde.
Der Ginkgo, auch Ginko genannt, stammt ursprünglich aus China. Einzelne Exemplare können eine Höhe von bis zu 40 Metern erreichen. Selbst extreme Temperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius machen dieser widerstandsfähigen Baumart nichts aus.
In China seit Jahrtausenden verehrt
Holländische Seefahrer brachten den Ginkgobaum im 18. Jahrhundert nach Europa. Seit etwa 1730 wird er hier kultiviert und angepflanzt. In seiner Heimat China und Japan wird der Ginkgo bereits seit rund 1000 n. Chr. als heiliger Baum verehrt. Dort pflanzt man ihn traditionell in der Nähe buddhistischer Tempel.
Auffällig ist das charakteristische fächerförmige Laub, das ihm den Beinamen „Fächerblattbaum“ eingebracht hat. In der asiatischen Symbolik steht die geteilte Blattform für Yin und Yang – für das Gleichgewicht von Gegensätzen in der Natur.

Blüte, Bestäubung und Samen des Ginkgobaums
Die Hauptblütezeit des Ginkgobaumes liegt im März. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind, wobei zur Befruchtung eine männliche und eine weibliche Pflanze erforderlich sind. Die Samen des Ginkgos ähneln in Form und Größe einer Mirabelle. Je nach Blütezeit erfolgt die Befruchtung zwischen Ende August und Ende September. Bis die Samen schließlich keimen, vergehen meist rund zwei Jahre.
Der Ginkgo – botanisch und heilkundlich außergewöhnlich
Der Ginkgo nimmt unter den Bäumen eine Sonderstellung ein: Er gehört weder zu den Nadelbäumen noch zu den Laubbäumen. Daher wurde er in eine eigene botanische Gruppe eingeordnet – die Ginkgoopsida (Ginkgophyta), eine Untergruppe der Samenpflanzen (Spermatophytina).
Als Heilpflanze spielt der Ginkgo bis heute eine bedeutende Rolle. Extrakte aus seinen Blättern sollen die Gedächtnisleistung verbessern und bei Tinnitus oder Durchblutungsstörungen helfen. Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich hauptsächlich in den grünen Fächerblättern.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden hingegen vor allem Wurzeln und Samen des Ginkgobaumes genutzt. Sie gelten dort als hustenreizstillend und bronchialsekretfördernd. Weitere Anwendungsgebiete sind Tuberkulose, Blaseninfektionen, Menstruationsbeschwerden und Blähungen.
Steckbrief Ginko
- Name: Ginkgo
- Botanischer Name (lateinisch): Ginkgo biloba
- Familie: Ginkgogewächse (Ginkgoaceae)
- Höhe: bis zu 30 m
- Verwendung: als Zierbaum, Heilpflanze
- Frosthärte: gut frosthart
- Giftigkeit: nicht giftig
- Standort- und Bodenbedingungen: Der Ginkgo bevorzugt einen sonnigen Standort und einen tiefgründigen, gut durchlässigen Boden.
- Pflanzzeit: Die optimale Pflanzzeit für den Ginkgo ist der Herbst.
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Veröffentlicht am: 29. April 2020
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