Die Eiche: Ein Baum mit Symbolkraft
Die Eiche (Quercus) zählt zu den ältesten Baumarten Europas. Fossile Funde belegen, dass sie bereits seit rund 12 Millionen Jahren in Deutschland vorkommt – unter anderem durch Ablagerungen in der Niederrheinischen Bucht. In Bad Blumau (Oststeiermark) steht vermutlich die älteste Eiche der Welt. Ihr Alter wird auf rund 1200 Jahre geschätzt, und ihr Stammumfang beträgt beeindruckende 8,75 Meter.
Mit einem Anteil von über neun Prozent ist die Eiche nach der Buche die wichtigste Laubbaumgattung in Deutschland. Besonders häufig wächst sie in Mischwäldern, wo sie dank ihrer Robustheit und Langlebigkeit zu den prägenden Baumarten zählt.

Symbol für Leben und Unsterblichkeit
Seit jeher wird die Eiche als heiliger Baum verehrt und gilt als Symbol für Kraft, Beständigkeit und Ewigkeit. In alten Religionen, Sagen und Mythen spielte sie eine bedeutende Rolle – etwa als Sitz der Götter oder Ort des Schwurs. Ihre mächtige Erscheinung und ihre große Lebensdauer haben sie zu einem Baum der Stärke und Unsterblichkeit gemacht.
Die Früchte der Eiche, die Eicheln, sind botanisch betrachtet Nussfrüchte und grundsätzlich essbar. Sie enthalten viele Kohlenhydrate und Proteine und dienten früher – neben der Schweinemast – auch den Menschen als Notnahrung in Kriegs- oder Hungerzeiten.
Vor dem Verzehr mussten die bitteren Gerbstoffe ausgewaschen werden: Die geschälten, zerstoßenen Eicheln wurden mehrfach gewässert, bis die Bitterstoffe entfernt waren. Das daraus gewonnene Pulver diente dann als Mehl- oder Kaffeeersatz.

Wertvolles und widerstandsfähiges Holz
Das Holz der Eiche zählt zu den härtesten und haltbarsten heimischen Holzarten. Es ist zäh, gut spaltbar und besitzt eine markante, dekorative Maserung. Dank seiner Witterungsbeständigkeit wird es seit Jahrhunderten im Haus- und Schiffsbau, für hochwertige Möbel, Parkettböden und Furniere verwendet. Auch als Brennholz ist Eiche sehr geschätzt, da sie langsam und gleichmäßig verbrennt.
Wissenswertes zum Eichenbaum
Der Volksmund sagt: „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.“ Dieser Spruch bezieht sich auf die Gefahr von Blitzschlägen, da Eichen oft frei stehen und Blitze anziehen. Tatsächlich gilt jedoch: Bei Gewitter sollte man sich unter keinem Baum aufhalten – weder unter einer Eiche noch unter einer Buche.
Steckbrief Eiche
- Name: Eiche
- Botanischer Name (lateinisch): Quercus
- Familie: Buchengewächse (Fagaceae)
- Höhe: kann bis zu 40 m hoch werden
- Verwendung: als Park- und Alleebäume, als Holzlieferant
- Frosthärte: gut frosthart
- Giftigkeit: nicht giftig
- Standort- und Bodenbedingungen: Die Eiche bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen tiefgründigen, kalkhaltigen Boden.
- Pflanzzeit: Die beste Pflanzzeit für die Eiche ist im Herbst oder im zeitigen Frühjahr.
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Veröffentlicht am: 6. Mai 2024
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.