Der Mammutbaum: Riesiger Baum der Urzeit
Die Mammutbäume (botanisch: Sequoioideae) werden umgangssprachlich auch oft „Baumriesen“ genannt, was voll zutrifft. Immerhin kann ein solcher Baum über 100 Meter hoch werden und am Stamm einen Umfang von über 12-15 Meter erreichen. Das mögliche Alter dieser Riesenbäume wird auf bis zu 4000 Jahren geschätzt.
Die größten Vorkommen gibt es heutzutage in den USA. In den bekannten Nationalparks Yosemite, Kings Canyon und Sequoia stehen die wohl ältesten Bäume der Welt mit über 3000 Jahren und über 2400 Tonnen Gewicht. Mammutbäume entstammen der Pflanzengattung der Zypressengewächse (Cupressaceae) und werden in drei monotypisch Arten eingeteilt:

1. Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum)
Der Riesenmammutbaum, auch Berg-Mammutbaum oder Wellingtonie genannt, ist in der Sierra Nevada in Kalifornien beheimatet. Der Baum kann eine Wuchshöhe von bis zu 95 Metern und einen Stammumfang bis zu 17 Meter erreichen. Der bekannteste Riesenmammutbau, der General Sherman Tree, ist mit einem Alter von schätzungsweise 900 bis 2500 Jahre der wohl größte lebende Baum der Erde.
2. Der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens)
Der Küstenmammutbaum, auch Küsten-Sequoie genannt, erreicht Wuchshöhen von bis zu 110 Metern. Sein Stammumfang kann bis zu 7 Meter erreichen. Der Küstenmammutbaum ist vor allem im Nordwesten Kaliforniens und in den südlichen Regionen Oregons beheimatet. Die größten Vorkommen finden sich im amerikanischen Nationalpark Redwood sowie im Humboldt Redwoods State Park.
3. Der Umweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides)
Urweltmammutbäume kommen in China vor und können eine Höhe von etwa 30 bis 35 Metern erreichen. Man nennt sie auch Chinesisches Rotholz, Metasequoie oder Wassertanne. Der Stammumfang eines Urweltmammutbaumes kann 1 Meter bis 2,2 Meter betragen. Das Alter dieser Bäume wird auf maximal 420 Jahre geschätzt.
Mammutbäume werden selten das Opfer von Waldbränden
Da in den großen Nationalparks oft Waldbrände ausbrechen, fragt man sich natürlich, wie diese Baum-Giganten so lange überleben konnten. Das Geheimnis liegt in der faserigen dicken Rinde. Sie schützt den Mammutbaum bei Waldbränden.
Als sogenannte Pyrophyten haben sich die Bäume an die Feuereinwirkung angepasst und geschützt. So heilt die Rinde des Baumes schneller als bei anderen Bäumen, solange die Brand-Verletzungen nicht zu groß sind.
Durch die Feuereinwirkung bei einem Waldbrand wird zudem das Öffnen der Zapfen begünstigt. Ein Waldbrand kann also dazu fhren, dass der Mammutbaum seine Zapfen öffnet und die Samen weiter verbreitet.
Steckbrief Mammutbaum
- Name: Mammutbaum
- Botanischer Name (lateinisch): Sequoiadendron giganteum
- Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
- Höhe: bis zu 100 m
- Verwendung: als Zierbaum, als Holzlieferant
- Frosthärte: gut frosthart
- Giftigkeit: nicht giftig
- Standort- und Bodenbedingungen: Der Mammutbaum bevorzugt einen sonnigen Standort und einen nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden.
- Pflanzzeit: Die optimale Pflanzzeit für den Mammutbaum ist der Herbst.
FAQ – Fragen und Antworten zum Thema Mammutbaum
Wachsen Mammutbäume auch bei uns in Europa?
Ja, in vielen europäischen Ländern wachsen heute Mammutbäume – meist als Zier- und Parkbäume, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika oder China eingeführt wurden. Besonders verbreitet ist der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), der in klimatisch günstigen Regionen beachtliche Höhen erreicht. In Frankreich, Italien und Großbritannien stehen einige der ältesten und mächtigsten Exemplare Europas, oft mit Stammumfängen von über zehn Metern.
Der derzeit höchste bekannte Mammutbaum Europas wächst im Parco di Villa Besana in Italien und misst mehr als 54 Meter. Auch Spanien, Belgien, Schweiz und Tschechien beherbergen beeindruckende Bestände, häufig in botanischen Gärten oder historischen Schlossparks. Diese Bäume sind nicht nur botanische Besonderheiten, sondern auch beliebte Sehenswürdigkeiten, die oft als Naturdenkmale geschützt sind.
Gibt es in Deutschland Mammutbäume?
Ja, in Deutschland gibt es tatsächlich Mammutbäume, die vor allem als Park- und Alleebäume seit dem 19. Jahrhundert angepflanzt wurden. Besonders verbreitet sind der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum), der Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) und der Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboide).
Aktuell gibt es 34 Mammutbäume in Deutschland (Quelle: Wikipedia). Der älteste deutsche Baum dieser Art mit einer Höhe von über 53 Meter befindet sich im Staatspark Fürstenlager im hessischen Bensheim. Dieser Mammutbaum stammt aus dem Jahr 1852.
Weitere Exemplare finden sich vor allem in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Bekannte Standorte sind etwa die Mammutbäume in Weinheim – darunter einer der höchsten Europas – oder die alten Bestände im Luisenpark Mannheim und im Schlosspark Burlafingen. Einige dieser Bäume erreichen Stammumfänge von über zehn Metern und ebenfalls Höhen von mehr als 50 Metern, was sie zu beeindruckenden Naturdenkmälern macht.
Wann pflanzt man den Mammutbaum am besten?
Die beste Pflanzzeit sind entweder im Frühling oder Herbst. Mammutbaum-Samen bekommt man in vielen Gärtnereien. Der Standort für die Pflanze sollte hell bis vollsonnig sein, der Boden humos und locker. In einem Normalgarten werden die winterharten Bäume allerdings sehr schnell zu groß, daher sollte man sich das Pflanzen gut überlegen. Denn sie können auch bei uns eine stattliche Höhe erreichen.
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Veröffentlicht am: 27. April 2020
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.