Tipps: Was tun bei einem Wespennest im Garten?
Ein Wespennest im Garten kann schnell für Unruhe sorgen. Besonders in den Sommermonaten, wenn die Tiere auf Nahrungssuche sind, fühlen sich viele Gartenbesitzer gestört oder sogar bedroht. Doch keine Sorge: Mit dem richtigen Verhalten und etwas Wissen lässt sich die Situation sicher und umweltgerecht meistern – ganz ohne Panik und ohne den Tieren zu schaden.
Wespen verstehen – nützliche Helfer im Garten
In den Monaten Juli und August haben Wespen ihre Hochsaison. Sie bauen ihre Nester bevorzugt an dunklen, geschützten Orten – etwa in Rollokästen, Dachbalken, Geräteschuppen oder Holzstapeln. Wichtig zu wissen: Wespennester dürfen nicht eigenständig entfernt oder zerstört werden, da die Tiere unter Naturschutz stehen.
Bevor Maßnahmen ergriffen werden, lohnt sich ein Blick auf die ökologische Bedeutung dieser Insekten. Wespen sind wichtige Nützlinge im Garten:
- Sie bestäuben Blüten,
- jagen Schädlinge wie Blattläuse, Raupen oder Fliegen,
- und tragen so zum natürlichen Gleichgewicht im Garten bei.
Eine einzige Wespenkönigin kann täglich bis zu 2.000 Schadinsekten erbeuten – ein effektiver, natürlicher Pflanzenschutz!
Häufige Wespenarten im Garten
Nicht jede Wespe verhält sich gleich. Die wichtigsten Arten im Überblick:
Deutsche Wespe (Vespula germanica)
Sehr häufig in Gärten anzutreffen. Baut ihre Nester unterirdisch oder in dunklen Hohlräumen (z. B. Rollokästen, Dachböden). Sie verteidigt ihr Nest energisch, sticht aber nur bei Bedrohung.
Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
Optisch ähnlich der Deutschen Wespe. Auch sie sucht Süßes und Fleischiges – insbesondere während der Brutzeit. Ihre Nester befinden sich oft an ähnlichen Standorten.
Feldwespe (Polistes dominula)
Schlanker Körperbau und lange Beine. Sie baut offene, kleine Wabennester, meist an geschützten Orten wie unter Dachvorsprüngen. Feldwespen sind deutlich friedlicher als ihre Verwandten.
Hornisse (Vespa crabro)
Die größte heimische Wespenart. Trotz ihres imposanten Erscheinungsbilds wenig aggressiv gegenüber Menschen. Hornissen jagen zahlreiche Schädlinge und sind ökologisch besonders wertvoll.ne professionelle Hilfe zu entfernen, da viele Wespenarten unter Naturschutz stehen.
Wespennest entdeckt – was ist zu tun?
Wespennester bestehen aus einer papierartigen Masse, die die Tiere aus zerkauten Holzfasern und Speichel formen. Die kugel- oder tropfenförmigen Gebilde sind meist grau-braun und variieren stark in der Größe.
Häufig finden sie sich:
- in Bäumen oder Hecken,
- unter Dächern und Terrassen,
- in Rollladenkästen,
- hinter Holzstapeln oder in Gartenhäusern.
Sicherheitsmaßnahmen beim Fund eines Wespennests
- Ruhe bewahren: Keine hektischen Bewegungen oder lauten Geräusche – das versetzt Wespen in Alarmbereitschaft.
- Abstand halten: Beobachten Sie das Nest aus sicherer Entfernung.
- Kinder und Haustiere fernhalten: Der Bereich sollte vorübergehend abgesperrt werden.
- Nicht selbst entfernen: Wenden Sie sich an einen Schädlingsbekämpfer oder den örtlichen Naturschutzverein, die das Nest fachgerecht umsiedeln können.
Langfristige Vorsorge – so vermeiden Sie neue Nester
Ein Wespennest im Garten lässt sich oft schon im Frühjahr verhindern. Wespenköniginnen beginnen zu dieser Zeit mit dem Nestbau – wer jetzt vorbeugt, kann spätere Probleme vermeiden:
- Regelmäßig kontrollieren: Frühzeitig kleine Nester entdecken (z. B. unter Dächern, in Schuppen, Holzstapeln).
- Ritzen abdichten: Potenzielle Nistplätze an Dachvorsprungen oder Mauerspalten verschließen.
- Abfallbehälter schließen: Offene Mülltonnen und Essensreste ziehen Wespen an.
- Süßes vermeiden: Keine zuckerhaltigen Getränke oder Obst offen stehen lassen.
- Duftfallen vermeiden: Diese locken meist mehr Wespen an, als sie fernhalten.
Tipp: Einmal jährlich den Garten auf Nistmöglichkeiten prüfen, besonders im April und Mai, wenn die Königinnen auf Wohnungssuche sind.
Mit Respekt und Ruhe leben Mensch und Wespe friedlich zusammen
Ein Wespennest im Garten ist kein Grund zur Panik. Wenn Sie ruhig bleiben, Abstand halten und professionelle Hilfe einschalten, lässt sich das Zusammenleben gut regeln. Denken Sie daran: Wespen sind wichtige Helfer im Gartenökosystem – sie schützen Pflanzen vor Schädlingen und fördern die natürliche Balance.
Mit etwas Umsicht können Sie Ihren Garten genießen – und gleichzeitig dafür sorgen, dass auch die nützlichen Wespen ihren Platz darin behalten.
FAQ – Fragen und Antworten zum Thema Wespennest
Was sollte man tun, wenn man ein Wespennest im Garten entdeckt?
Zunächst Ruhe bewahren und Abstand halten. Beobachten Sie das Nest aus sicherer Entfernung und vermeiden Sie hektische Bewegungen. Da Wespen unter Naturschutz stehen, darf das Nest nicht selbst entfernt werden. Wenden Sie sich an einen Schädlingsbekämpfer oder den Naturschutzverein, um das Nest fachgerecht umsiedeln zu lassen.
Darf man ein Wespennest selbst entfernen oder zerstören?
Nein. In Deutschland sind die meisten Wespenarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 39 BNatSchG) geschützt. Das Entfernen, Beschädigen oder Töten der Tiere ist verboten und kann mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Nur in Ausnahmefällen, etwa bei akuter Gefahr, darf ein Fachmann eine Umsiedlung vornehmen.
Sind Wespen gefährlich für Menschen oder Haustiere?
Wespen sind grundsätzlich friedliche Tiere und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Halten Sie Abstand, vermeiden Sie hektische Bewegungen und decken Sie Speisen im Freien ab. Für Allergiker können Stiche jedoch gefährlich sein – hier ist Vorsicht und gegebenenfalls medizinische Beratung wichtig.
Wie kann man verhindern, dass Wespen im Garten nisten?
Wespen bevorzugen geschützte Hohlräume. Kontrollieren Sie im Frühjahr Dachvorsprünge, Rollladenkästen oder Gartenhäuser und verschließen Sie potenzielle Nistplätze. Halten Sie Mülltonnen geschlossen und vermeiden Sie süße Getränke oder Speisereste im Freien – das reduziert die Attraktivität Ihres Gartens für Wespen.
Warum sollte man Wespen im Garten nicht bekämpfen?
Wespen sind wichtige Nützlinge. Sie bestäuben Pflanzen und fressen Schädlinge wie Blattläuse, Raupen und Fliegen. So tragen sie zu einem gesunden ökologischen Gleichgewicht bei. Ein friedliches Miteinander schützt sowohl die Tiere als auch Ihren Garten.
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Veröffentlicht am: 31. Juli 2025
Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.
