Die Rosskastanie: Eindrucksvoller und vielseitiger Baum
Die Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) stammt ursprünglich von der Balkanhalbinsel, ist aber inzwischen in ganz Mitteleuropa verbreitet. Sie wird auch häufig als Weiße Rosskastanie bezeichnet.
Die Rosskastanie wächst sehr schnell und kann bis zu 30 Meter hoch werden. Die mächtige ausladende Baumkrone spendet zudem viel Schatten, daher wird der Baum häufig auch in Alleen und Parks gepflanzt. Einzelne Rosskastanien können dabei ein stattliches Alter von bis zu 300 Jahren erreichen. Im Jahr 2009 wurde sie zum „Baum des Jahres“ und 2008 zur „Arzneipflanze des Jahres“ in Deutschland gekürt.
Wer kennt nicht die Kastanien im Herbst?
In den Monaten April und Mai beginnt die schöne Blüte, die bis in den Juni andauert. Die aufrecht stehenden Blütenständen der Rosskastanie nennt man auch Kerzen. Sie blühen weiß und sind weithin sichtbar. Nach dem Ende der Blüte werden die bekannten stacheligen Kapselfrüchte ausgebildet. In deren Innern reifen bis in den September/Oktober die braunen Samen heran. Öffnet man die Früchte, findet man dann meistens eine, manchmal auch zwei bis drei braune Kastanien vor. Kastanien sind wegen ihres bitteren Geschmacks für den Menschen ungenießbar. Allerdings kann man sie an Wildtiere wie Rehe und Hirsche verfüttern.
Das Holz der Rosskastanie ist eher weich, elastisch und leicht spaltbar. Leider ist es sehr pilzanfällig und daher nicht sehr lange haltbar. Als Nutzholzlieferant ist der Baum daher kaum von Bedeutung. In der Industrie werden Kastanien aber gerne zu Möbel, Spielzeug, Kisten oder auch Möbelfurnieren verarbeitet.
In der Medizin sieht es anders aus: Samen und Blätter sowie die Borke und Blüten enthalten Wirkstoffe wie z.B. Aescin, die in pharmazeutischen Produkten verwendet werden. Die Extrakte werden gerne gegen Beschwerden bei chronischen Venenleiden, Magenbeschwerden oder auch Krampfadern und Hämorrhoiden eingesetzt.
Steckbrief Rosskastanie
- Name: Rosskastanie
- Botanischer Name (lateinisch): Aesculus hippocastanum
- Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- Höhe: bis zu 30 m
- Verwendung: als Zierbaum, Heilpflanze
- Frosthärte: gut frosthart
- Giftigkeit: teilweise giftig (insbesondere die Samen)
- Standort- und Bodenbedingungen: Die Rosskastanie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen nährstoffreichen, tiefgründigen und feuchten Boden.
- Pflanzzeit: Die optimale Pflanzzeit für die Rosskastanie ist im Herbst.
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Veröffentlicht am: 29. August 2020