Gartentipps für den Herbst

Der Herbst ist die ideale Zeit, um den Garten auf den Winter vorzubereiten. Zwischen September und November ist der Boden noch warm und gut bearbeitbar – perfekte Bedingungen, um neue Pflanzen zu setzen, Beete zu pflegen und alles für das nächste Gartenjahr vorzubereiten. Wer jetzt aktiv wird, legt den Grundstein für einen vitalen, blühfreudigen Garten im Frühjahr.

Der Herbst bietet beste Voraussetzungen für neue Pflanzungen. Zwischen September und November ist der Boden dank der Sommerwärme noch locker und gut durchfeuchtet – ideale Bedingungen, damit sich Pflanzen schnell einwurzeln können. Die milden Temperaturen und der regelmäßige Regen entlasten zusätzlich beim Gießen. So wird die Pflanzung im Herbst nicht nur einfacher, sondern auch erfolgreicher.

Zeit für den Rückschnitt im Herbst

Kaum eine Jahreszeit eignet sich besser für den Rückschnitt als der Herbst. Ob Hecken, Rosen oder andere Gehölze – das Zurückschneiden regt das Wachstum an und fördert neue, kräftige Triebe. Alte, abgestorbene Äste und Blätter sollten entfernt werden, damit die Pflanzen im Frühjahr wieder üppig austreiben können.

Die Schnittreste können mit einem Gartenhäcksler zerkleinert und als natürlicher Mulch wiederverwendet werden – so entsteht kein Abfall und der Boden profitiert zusätzlich von den Nährstoffen. Wichtig: Pflanzen, die im Frühjahr blühen, wie Forsythien oder Zierkirschen, sollten erst nach der Blüte im Frühjahr geschnitten werden, da ihre Blütenknospen bereits im Herbst angelegt werden.

Müssen größere Bäume gefällt werden, weil sie beispielsweise krank oder instabil sind, sollte dies nur mit fachlicher Genehmigung und in der vegetationsarmen Zeit erfolgen.

Gartentipps für den Herbst Jetzt den Garten winterfit machen

Rasenpflege im Herbst – so bleibt die Fläche gesund

Bevor der erste Frost einsetzt, lohnt es sich, den Rasen ein letztes Mal zu mähen. Eine Schnitthöhe von etwa 4–5 cm ist ideal. Danach wächst der Rasen kaum noch weiter, da er in die Winterruhe übergeht.

Laub, das sich auf der Rasenfläche sammelt, sollte regelmäßig entfernt werden – sonst drohen Moosbildung und gelbe Flecken. Sauberes, pilzfreies Laub kann problemlos zusammen mit Rasenschnitt auf den Kompost gegeben werden. Als Mulchschicht unter Sträuchern oder auf Beeten schützt es den Boden vor Frost und spendet beim Verrotten wertvolle Nährstoffe. Nur auf dem Rasen sollte es nicht liegen bleiben.

Der Herbst ist auch eine gute Zeit, den Kompost umzuschichten. So wird er besser belüftet und verrottet gleichmäßig. Zu feuchtes Material wie Rasenschnitt sollte mit trockenem Laub oder Häckselgut gemischt werden, damit keine Fäulnis entsteht.

Herbstdüngung stärkt die Gräser

Ein spezialer Herbstdünger mit Kalium kräftigt die Graswurzeln und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Frost. Gartenkalk kann zusätzlich helfen, den Boden zu stabilisieren und Mooswachstum zu verhindern.
Rosen und andere frostempfindliche Pflanzen sollten dagegen nicht mehr gedüngt werden, da die weichen Neutriebe sonst im Winter erfrieren könnten..

Zeit zum Pflanzen und Umpflanzen

Der Herbst ist Pflanzzeit! Besonders Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen und Krokusse werden jetzt in die Erde gesetzt, damit sie im Frühjahr prächtig blühen. Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln fest, trocken und frei von Schimmel sind.

Vor dem Pflanzen lohnt sich das gründliche Jäten – Unkraut entzieht den Zwiebeln wichtige Nährstoffe.

Auch Sträucher, Laub- und Nadelgehölze sowie junge Bäume lassen sich jetzt gut pflanzen oder umsetzen, solange der Boden noch frostfrei ist. Durch die warmen Bodentemperaturen bilden sie bis zum Winter neue Wurzeln und starten im Frühjahr kräftig durch.

Tipp: Mischen Sie bei schweren Böden etwas Sand oder Kompost ein, um die Durchlässigkeit zu verbessern.

Kübelpflanzen brauchen jetzt Aufmerksamkeit: Empfindliche Arten wie Oleander, Zitronenbaum oder Fuchsien sollten vor dem ersten Frost an geschützte Orte gebracht werden. Kübel gut isolieren, z. B. mit Vlies oder Kokosmatten.

Herbstzeit ist Tierzeit – Lebensräume erhalten

Während der Mensch den Garten aufräumt, bereiten sich viele Tiere auf den Winter vor. Igel, Eidechsen, Kröten und zahlreiche Insekten suchen nach Unterschlupf.

Lassen Sie im Herbst einige Laub- oder Reisighaufen im Garten liegen und schneiden Sie verblühte Stauden nicht vollständig zurück. So entstehen natürliche Rückzugsorte für Igel, Insekten und andere Kleintiere, die dort Schutz vor Kälte finden. Die stehen gebliebenen Pflanzen bieten zudem Nahrung für Vögel, die sich an den Samenständen bedienen. Auf diese Weise bleibt der Garten auch im Herbst und Winter ein wertvoller Lebensraum und unterstützt aktiv die Artenvielfalt.

Eichhörnchen sind im Herbst besonders aktiv und sammeln Nüsse und Samen für ihre Wintervorräte. Eine dichte Hecke oder ein unaufgeräumtes Eck im Garten kann für sie lebenswichtig sein.

Vogelnistkästen sollten jetzt gereinigt werden, damit Parasiten über den Winter keine Chance haben. Vogelfutterhäuschen können aufgestellt werden – aber richtig füttern sollten Sie erst bei anhaltendem Frost oder Schnee.

Herbstarbeit zahlt sich im Frühjahr aus

Mit etwas Pflege und Vorbereitung wird Ihr Garten gesund durch den Winter kommen. Ob Rückschnitt, Rasenpflege oder Blumenzwiebeln – jede Arbeit im Herbst trägt dazu bei, dass der Garten im kommenden Jahr in voller Pracht erblüht.

Ein naturnaher, leicht „unaufgeräumter“ Garten bietet zudem wertvollen Lebensraum für Tiere und schont das ökologische Gleichgewicht – die beste Voraussetzung für einen lebendigen Garten das ganze Jahr über.

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Veröffentlicht am: 12. September 2024

Über die Autoren:

Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.

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