Raupenbefall im Garten: Was kann man dagegen tun?

Wenn im Frühling die ersten Blätter austreiben, zeigt sich mitunter ein unerfreuliches Bild: Sträucher und Bäume, die plötzlich von feinen Gespinsten überzogen und nahezu kahlgefressen sind. Die Ursache sind hungrige Raupen, die sich in kurzer Zeit durch ganze Gehölze fressen können. Wer seine Pflanzen gesund erhalten möchte, sollte frühzeitig handeln – am besten mit natürlichen Mitteln.

Früherkennung und erste Maßnahmen

Kontrollieren Sie Ihre Gehölze regelmäßig auf Raupen oder Gespinste. Besonders gefährdet sind Ziersträucher wie Liguster, Weißdorn oder Pfaffenhütchen. Wird ein Befall früh erkannt, lassen sich die Tiere meist noch per Hand absammeln. Das ist mühsam, aber effektiv – und verhindert, dass sich der Befall großflächig ausbreitet.

Bei robusten Pflanzen können stark befallene Triebe einfach abgeschnitten und entsorgt werden. Empfindlichere Arten lassen sich schonend mit Brennnesseljauche oder einem kräftigen Wasserstrahl behandeln. Dabei reicht oft kaltes oder lauwarmes Wasser aus – Temperaturen über 50 °C sollten jedoch vermieden werden, um die Pflanze nicht zu schädigen.

Keine Chemie im Garten

Chemische Insektizide sind im Hausgarten oft keine Lösung. Viele Mittel sind bienengefährlich und schädigen auch andere Nützlinge, etwa Marienkäfer, Schlupfwespen oder Schwebfliegen. Das ökologische Gleichgewicht im Garten wird dadurch gestört – langfristig begünstigt das sogar neue Schädlingsprobleme.

Setzen Sie stattdessen auf natürliche Methoden und biologische Präparate, die gezielt wirken und die Umwelt schonen.

Ökologische Mittel gegen Raupenbefall

  • Handarbeit: Raupen regelmäßig absammeln und in einem geschlossenen Gefäß entsorgen.
  • Nützlinge fördern: Unterstützen Sie Vögel, Igel oder Insekten, indem Sie heimische Sträucher, Nistkästen und Insektenhotels anbieten. Sie sind natürliche Feinde der Raupen.
  • Biologische Präparate: Mittel auf Basis von Bacillus thuringiensis (Bt-Präparat) sind für viele Raupenarten wirksam und umweltverträglich. Sie können gezielt auf die betroffenen Pflanzen gesprüht werden.
  • Leimringe & Raupenleim: Am Stamm angebracht, verhindern sie, dass die Raupen an den Baumkrone gelangen.
  • Pflanzenschutznetze: Ideal für junge oder besonders gefährdete Pflanzen – sie schützen vor Befall, ohne den Luftaustausch zu behindern.

Vorbeugung: So schützen Sie Ihre Pflanzen dauerhaft

Ein gesunder Garten ist weniger anfällig für Schädlinge. Achten Sie daher auf ausgewogene Düngung – zu viel Stickstoff fördert weiches Pflanzengewebe, das Raupen besonders anzieht. Wählen Sie robuste, standortgerechte Gehölze und prüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, vor allem im Frühjahr und Frühsommer.

Ein weiterer Tipp: Bei der Pflanzenauswahl auf resistente Sorten achten. Viele Ziersträucher und Obstgehölze sind heute so gezüchtet, dass sie Schädlingen weniger Angriffsfläche bieten.

Raupen im Garten sind zwar lästig, aber kein Grund zur Panik. Mit Geduld, Aufmerksamkeit und ökologischen Methoden lassen sich selbst stärkere Befälle gut in den Griff bekommen. Wer regelmäßig kontrolliert, Nützlinge fördert und auf chemische Spritzmittel verzichtet, sorgt nicht nur für gesunde Pflanzen – sondern auch für ein stabiles, lebendiges Gleichgewicht im Garten.

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Veröffentlicht am: 6. April 2025

Über die Autoren:

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