Monilia-Fruchtfäule erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Faulende Früchte, vertrocknete Blüten und schrumpelige Überreste am Baum – viele Gartenfreunde kennen dieses traurige Bild. Die Ursache ist häufig eine Pilzkrankheit, die unter dem Namen Monilia-Fruchtfäule bekannt ist. Besonders in feuchten Frühjahren breitet sich dieser Erreger rasant aus und gefährdet die Ernte von Kirschen, Äpfeln und anderem Obst. Doch mit dem richtigen Wissen und ein paar gezielten Maßnahmen lässt sich ein Befall verhindern oder zumindest wirksam eindämmen.

Was ist die Monilia-Fruchtfäule?

Die Monilia-Fruchtfäule wird durch Pilze der Gattung Monilinia verursacht. Besonders verbreitet sind Monilinia fructigena (Fruchtfäule) und Monilinia laxa (Spitzendürre). Die Krankheit betrifft hauptsächlich Obstbäume wie Apfel, Birne, Pflaume, Süß- und Sauerkirsche. Der Pilz dringt durch Verletzungen oder bereits geschädigtes Gewebe in die Pflanze ein und verbreitet sich dann rasch bei feuchter Witterung.

Der Befall ist nicht nur ein optisches Problem, sondern kann ganze Ernten vernichten. Zudem überwintern die Sporen in alten Fruchtmumien und infizieren die Pflanzen im nächsten Jahr erneut – ein Kreislauf, der nur mit Konsequenz durchbrochen werden kann.

Monilia erkennen: Symptome an Blüten, Früchten und Trieben

Die Symptome der Monilia-Fruchtfäule sind recht eindeutig, wenn man sie einmal gesehen hat. Ein erstes Anzeichen ist die Spitzendürre, bei der junge Triebe und Blüten plötzlich welken und absterben – oft noch während der Blütezeit. Diese vertrockneten Teile bleiben meist an der Pflanze hängen und wirken wie verbrannt.

Ein weiteres deutliches Zeichen sind die faulenden Früchte, die sich zunächst braun verfärben und dann einschrumpfen. Sie bleiben oft am Baum hängen und werden zu sogenannten Fruchtmumien. Diese Fruchtmumien sind der Schlüssel zur weiteren Verbreitung des Pilzes – sie enthalten Millionen Sporen, die im nächsten Jahr erneut austreiben können.

Tipps gegen die Monilia-Fruchtfäule erkennen, bekämpfen und vorbeugen
Die Monilia-Fruchtfäule sorgt für faulende Früchte und befällt hauptsächlich Obstbäume wie Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche.

Fruchtmumien entfernen – warum es so wichtig ist

Die Entfernung von Fruchtmumien ist eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen die Monilia-Fruchtfäule. Jede zurückgebliebene, vertrocknete Frucht ist ein aktives Infektionsrisiko. Besonders im Winter oder zeitigen Frühjahr sollten alle Fruchtmumien konsequent aus dem Baum und vom Boden entfernt werden.

Wichtig ist auch die richtige Entsorgung: Die Fruchtmumien gehören nicht auf den Kompost, da sich die Pilzsporen dort weiterentwickeln können. Stattdessen sollten sie über den Hausmüll oder durch Verbrennen (falls erlaubt) beseitigt werden. Achten Sie zudem darauf, regelmäßig nach neuen Mumien zu suchen, insbesondere nach Regenperioden im Frühjahr.

Tipps gegen die Monilia-Fruchtfäule: Bekämpfung und Prävention

Eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen ist der beste Weg, um die Ausbreitung der Monilia einzudämmen:

  • Regelmäßiger Schnitt: Durch einen luftigen Kronenaufbau kann Feuchtigkeit schneller abtrocknen – ein entscheidender Faktor, da der Pilz sich vor allem bei Nässe ausbreitet.
  • Früchte rechtzeitig ernten: Überreife oder verletzte Früchte bieten dem Pilz eine ideale Angriffsfläche.
  • Gezielte Pflanzenschutzmittel: In gefährdeten Lagen kann der Einsatz von zugelassenen Fungiziden (z. B. auf Kupfer- oder Schwefelbasis) sinnvoll sein – allerdings nur zum richtigen Zeitpunkt, meist zur Blüte.
  • Hausmittel: Zur Vorbeugung werden auch Spritzungen mit Ackerschachtelhalm- oder Brennnesseljauche empfohlen, die die Widerstandskraft der Pflanzen stärken können.
Monilia-Fruchtfäule erkennen, bekämpfen und vorbeugen
Fruchtmumien sollten konsequent vom Baum und vom Boden entfernt werden, sonst verbreiten sich die Pilzsporen weiter.

So beugen Sie Monilia dauerhaft vor

Wer den Monilia-Pilz dauerhaft in Schach halten möchte, sollte schon bei der Pflanzung die Weichen richtig stellen:

  • Standortwahl: Sonnige und luftige Standorte sind weniger anfällig für Pilzbefall.
  • Resistente Sorten wählen: Informieren Sie sich beim Kauf über Sorten, die als widerstandsfähig gegenüber Monilia gelten – insbesondere bei Kirschen und Pflaumen.
  • Stärkung durch gute Pflege: Gesunde, kräftige Bäume sind weniger anfällig für Krankheiten. Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung und vermeiden Sie übermäßigen Stickstoffeinsatz.
  • Wetterlage beachten: Besonders feuchte Frühjahre sind Risikophasen – in dieser Zeit sollten Sie besonders wachsam sein und ggf. vorbeugend handeln.

Fazit

Die Monilia-Fruchtfäule ist eine ernstzunehmende Gefahr für alle, die gerne eigenes Obst im Garten ernten. Doch wer die Krankheit frühzeitig erkennt, Fruchtmumien entfernt und gezielt vorbeugt, kann seine Obstbäume erfolgreich schützen. Konsequente Pflege, der richtige Schnitt und ein wachsames Auge zur rechten Zeit machen den Unterschied. So bleibt die Obsternte gesund – und der Garten ein Stück natürlicher Genuss.

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Veröffentlicht am: 20. Mai 2025

Über die Autoren:

Das Redaktionsteam unseres Garten-Onlinemagazins beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit Gartenarbeit und Pflanzenpflege. In ihren Beiträgen vermitteln sie praxisnahe Tipps und fundiertes Wissen rund um nachhaltiges Gärtnern und saisonale Bepflanzung. Mit einem Blick für das Wesentliche teilen sie ihre Erfahrungen – ob im Nutzgarten, bei Zierpflanzen oder in der Kompostpflege – verständlich und alltagstauglich.

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