Vertikutierer: Richtige Rasenpflege im Frühjahr

Ein dichter, grüner Rasen braucht Luft zum Atmen. Im Laufe der Zeit bilden sich auf der Rasenfläche Moos, altes Schnittgut und sogenannter Rasenfilz. Sie verhindern, dass Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe bis zu den Wurzeln gelangen. Um den Boden wieder zu belüften und die Grasnarbe zu verjüngen, wird im Frühjahr vertikutiert – eine bewährte Methode der Rasenpflege.

Warum Vertikutieren so wichtig ist

Beim Vertikutieren wird die Grasnarbe mit feinen Messern leicht angeritzt. So werden abgestorbene Gräser, Moos und Mulch gelockert und entfernt. Gleichzeitig gelangt wieder mehr Luft an die Wurzeln – der Rasen kann sich regenerieren und dichter nachwachsen.

Ein Vertikutierer arbeitet mit einer rotierenden Messerwelle aus Federstahl, die den Boden wenige Millimeter tief einschneidet. Das gelöste Material wird hinter dem Gerät abgelegt oder in einem Fangkorb gesammelt. Für den Antrieb sorgt meist ein Elektromotor, bei größeren Flächen kommen Benzinmotoren zum Einsatz. Der Schnitttiefenregler lässt sich je nach Bodenbeschaffenheit und Rasenart individuell einstellen.

Vertikutierer: Richtige Rasenpflege im Frühjahr

Worauf Sie beim Kauf eines Vertikutierers achten sollten

Ein gutes Gerät sollte leichtgängig, robust und einfach zu bedienen sein. Große Räder erleichtern das Schieben, hochwertige Messer sorgen für saubere Schnitte. Elektro-Vertikutierer sind leise und wartungsarm, erfordern aber ein Stromkabel. Für weitläufige Rasenflächen lohnt sich ein Modell mit Benzinmotor – leistungsstärker, dafür etwas lauter und schwerer.

Wichtig ist außerdem, dass Ersatzteile und Wartung problemlos erhältlich sind. Fachhändler bieten hier meist kompetente Beratung und Reparaturservice. Ein Markengerät ist auf lange Sicht oft die bessere Wahl: Es ist langlebiger, sicherer und spart auf Dauer Kosten.

Handvertikutierer – für kleine Flächen

Für kleinere Gärten eignet sich ein Handvertikutierer. Seine scharfkantigen Messer sitzen im Abstand von wenigen Zentimetern und schneiden den Rasenfilz manuell auf. Diese Methode ist zwar kraftaufwendig, aber effektiv – ideal für Beeteinfassungen oder kleine Rasenstücke.

Elektrische und benzinbetriebene Vertikutierer

Motorisierte Geräte sind deutlich kräfteschonender. Elektrische Vertikutierer eignen sich für mittlere Flächen und sind leicht zu handhaben. Benzinbetriebene Modelle bieten mehr Leistung und sind für große Grundstücke oder sehr vermooste Rasenflächen ideal.

Für kleinere Gärten eignet sich ein Handvertikutierer.

Alternativen: Rasenlüfter, Kraftharke und Moosrupfer

Neben dem klassischen Vertikutierer gibt es weitere Werkzeuge für die Rasenpflege:

  • Rasenlüfter (Aerifizierer):
    Hier rechen federnde Drähte die Grasnarbe leicht auf. Sie entfernen abgestorbenes Material, ohne tief in den Boden einzuschneiden – gut für die regelmäßige Pflege zwischen den Vertikutiervorgängen.
  • Kraftharken:
    Spezielle Federn werden anstelle des Mähmessers in den Rasenmäher eingesetzt. Sie rechen den Boden im Kreis ab. Wichtig ist, die Harke beim Anhalten leicht anzuheben, um unschöne Spuren zu vermeiden.
  • Moosrupfer:
    Ein Zusatzgerät für manche Rasenmäher. Federzinken kämmen Moos sanft aus dem Rasen, ohne die Graswurzeln zu verletzen – praktisch für regelmäßige Zwischenpflege.

Vertikutierer oder Lüfter – was ist der Unterschied?

Ein Vertikutierer schneidet mit seinen Messern einige Millimeter tief in den Boden. Dabei werden Moos, Rasenfilz und Unkraut mitsamt Wurzeln entfernt. Vertikutiert wird nur ein- bis zweimal im Jahr, am besten zwischen Mitte April und Anfang Mai. Vorher sollte der Rasen gemäht, nachher eventuell gedüngt werden, um die Regeneration zu fördern.

Ein Rasenlüfter dagegen arbeitet oberflächlicher. Seine Federn durchkämmen die Grasnarbe und sorgen für bessere Belüftung, ohne die Wurzeln zu verletzen. Er kann regelmäßig nach dem Mähen eingesetzt werden, um Moosbildung vorzubeugen.

Regelmäßiges Vertikutieren gehört zur grundlegenden Rasenpflege. Es entfernt Moos, verbessert die Durchlüftung des Bodens und regt das Wachstum neuer Gräser an. Wer seinen Rasen im Frühjahr vertikutiert und anschließend düngt, legt den Grundstein für eine gesunde, dichte und sattgrüne Fläche über die gesamte Gartensaison hinweg.

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Veröffentlicht am: 20. März 2025

Über die Autoren:

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